Vielleicht füttern wir das Falsche

Vielleicht füttern wir das Falsche

Vielleicht füttern wir das Falsche …

… und merken es nicht einmal.

Ich bin komplett davon überzeugt, dass der Großteil von uns hypnotisiert rumläuft.

Wir posten unser Leben, unsere Arbeit, unsere Gedanken, unsere Erkenntnisse, sogar unsere intimsten Prozesse. Auf Instagram, Facebook, TikTok und LinkedIn usw. Ganz selbstverständlich. Als wäre das normal. Weil man es uns so gesagt hat und du es überall hörst und siehst.

Und dann stehen wir da, erschöpft, und fragen uns: Warum fühlt sich das so leer an?

Die Plattformen werden reich. Wir bekommen Herzchen. Manchmal nicht mal das.

Aber das ist nicht mal das Schlimmste. Das Schlimmste ist: Wir merken oft gar nicht, dass wir uns dabei selbst weggeben. Stück für Stück. Post für Post.

Und noch viel schlimmer: Wir verstehen nicht mal, wer hier eigentlich wen füttert.

Das Geschäft, von dem wir nichts haben

Lass uns mal zusammen ganz konkret werden. Denn diese Mechanik durchschaut kaum jemand wirklich.

Du postest deine Inhalte auf Instagram. Mark Zuckerberg verdient. Die Werbetreibenden verdienen. Die Plattform wächst.

Und du? Du bekommst vielleicht ein paar Likes. Wenn’s gut läuft.

Du zeigst dein Buch, deinen Kurs auf TikTok? Schön. Aber wenn du nicht über einen TikTok-Shop verkaufst – wo TikTok an DEINEM Produkt mitverdient –, werden deine Videos nicht so ausgespielt. Kein Witz. Das ist das Spiel. Unzählige wandern weg von dieser Plattform zur nächsten, wo diese dann verdient – mit dir.

Du buchst eine Marketingagentur, die dir sagt: „Du musst täglich 25 Mal posten, du musst Reels machen, du musst präsent sein!“

Die Agentur verdient an deinem Stress. Die Plattform verdient an deinem Content. Die Werbetreibenden verdienen an deiner Reichweite.

Und du? Du bist erschöpft, hast auch nicht wirklich immer Lust, und was kommt am Ende wirklich raus?
Das ist Content-Scheißerei. Weil du ständig fütterst und dich dabei selbst schrumpfst. Glaubst du nicht? Lese mal weiter.

Es wird noch grotesker

Die Homöopathin postet: „Dein Kind erbricht ständig auf Reisen? Nimm Cocculus D12.“Die Mutter liest mit, gibt’s dem Kind. Problem gelöst. Warum sollte sie dann noch in die Praxis kommen?

Der Beziehungscoach erklärt in zehn Instagram-Posts, wie man Konflikte löst.Die Leute lesen mit, nicken, verstehen. Warum sollten sie dann noch buchen?

Der Yogalehrer postet die komplette Morgenroutine mit allen Übungen. Die Follower machen mit. Kostenlos. Jeden Tag.

Warum sollten sie dann noch zum Kurs kommen?
Und falls du dich traust, einen Kurs anzubieten, der etwas kostet, beschweren sich die Anhänger, was das soll, sie sind schließlich auf dieser Plattform, wo andere alles umsonst anbieten.

Wir verschenken alles. Vorab. Gratis. Auf dem Silbertablett des Internets.
Und wundern uns dann, dass niemand mehr kommt. Wir schaffen uns selbst ab. Während wir gleichzeitig andere reich machen.

Das System lebt von uns

Ohne uns wäre Facebook ein Friedhof. Instagram, ein leerer Marktplatz. TikTok ein Geisterschiff und LinkedIN ein alter Schuh, wie das sterbende Xing. WIR sind der Content. WIR sind das Produkt. WIR sind die Ware.
Die Plattformen werden fett. Wir werden frustriert und laugen aus.
Und das Perfideste? Wir denken, wir hätten keine Wahl.

„Wenn ich nicht poste, bin ich unsichtbar.“
„Wenn ich nicht mitspiele, bin ich raus.“
„Wenn ich nicht ständig liefere, vergessen mich die Leute.“
Aber mal ehrlich: Wer hat dir das eingeredet? Der Algorithmus? Die Marketingexperten? Die Angst in dir selbst?

Die Frage, die keiner stellt

Warum machen wir das?
Ich meine wirklich: Warum?

Wieso füttern wir Systeme, die von uns leben, während wir selbst verhungern?
Wieso rennen wir einem Algorithmus hinterher, der sich einen Dreck für uns interessiert?
Wieso messen wir unseren Wert an Zahlen, die morgen schon wieder irrelevant sind?

Vielleicht, weil es alle so machen.
Vielleicht, weil wir Angst haben, ohne Sichtbarkeit nicht zu existieren.
Vielleicht, weil wir vergessen haben, dass echte Verbindung nicht durch Reichweite entsteht.

Aber schau mal genau hin: Was passiert in dir, bevor du postest?

Ist da Freude? Oder ist da diese kleine, nervöse Erwartung – wird das ankommen, werden sie reagieren, bin ich relevant, kaufen sie endlich?

Ist da ein Geben aus Fülle? Oder ist da ein Hoffen auf Bestätigung? Ist da Klarheit? Oder ist da die Angst, übersehen zu werden?

Die Wahrheit über Sichtbarkeit

Diese Sichtbarkeit da draußen ist oft nur ein billiger Scheinwerfer. Wärme kommt da keine. Echte Verbindung entsteht nicht durch tausend Follower, die vorbeiscrollen. Sie entsteht, wenn jemand wirklich innehält. Wenn jemand spürt: Hier ist jemand, der mich sieht, mich versteht.

Und das kannst du nicht erzwingen. Nicht durch mehr Posts. Nicht durch bessere Reichweite. Nicht durch perfektes Marketing. Das entsteht, wenn du aufhörst, dich zu verkaufen und anfängst, dich zu zeigen.

Was wir dabei verlieren

Während wir da draußen füttern, verhungert etwas in uns.

Die Ruhe, einfach mal nichts zu teilen.
Die Tiefe, die nur im Stillen wächst.
Die Klarheit, die entsteht, wenn wir nicht ständig performen müssen.
Die Kraft, die da ist, wenn wir uns nicht permanent erklären müssen.
Der Wert unserer Arbeit, weil wir sie verschenken, bevor sie überhaupt etwas wert sein kann.

Und offen gesagt: Wenn du alles gratis rausballerst, warum sollte jemand dann noch für dich bezahlen? Die Leute haben ja schon alles. Kostenlos. Jederzeit verfügbar. Du hast sie sattgemacht, bevor sie überhaupt hungrig werden konnten.

Die Einladung

Hol dir deine Energie zurück. Hol dir deinen Wert zurück.
Einfach aus Selbstachtung.
Du musst nicht lauter werden. Du musst klarer werden.

Weniger Show, mehr Substanz.
Weniger Plattformen, mehr echte Verbindung.
Weniger Selbstverschenken, mehr Selbstbegegnung.
Weniger Füttern, mehr Bei-dir-Bleiben.

Die Welt braucht dich nicht im Dauerausverkauf.
Sie braucht dich authentisch. Klar. Unverbeugbar und ohne Prostitution.

Die Frage, die bleibt

Wem dienst du wirklich, wenn du postest?

Dem Algorithmus?
Der Angst, übersehen zu werden?
Den Plattformen, die an dir verdienen?
Der Marketingagentur, die dir sagt, du müssest mehr tun?

Oder dem, was in dir lebendig werden will? Nur du kannst das beantworten. Aber ich verspreche dir: Die Antwort verändert alles.

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