So ziemlich jeder von uns erleidet früher oder später in seinem Leben eine Krise. Es gibt leichtere und schwerere z.B. eine Trennung, eine schwere Krankheit, maze-511151_640Arbeitslosigkeit oder der Verlust einer geliebten Person. Leider bleibt keiner von uns in seinem Leben davon verschont.

 Auch ich habe eine hinter mir, plötzlich war ich nicht mehr der Akteur in meinem Leben. Ich wurde zu jemandem, der sein Leben gefühlt nicht mehr in der Hand hatte. Ratzfatz durfte ich einen Kontrollverlust erleben, die Welt erschien mir nur noch als bedrohlich, konnte kaum mehr einem Menschen vertrauen. Ich zog mich zurück wie ein verletztes Reh. Nur nicht ins Dickicht oder ins Bett mit Depressionen. Ich zog mich zu mir nach innen zurück und da entdeckte ich meine Quellen auf die ich zurückgreifen konnte.

Vom Widerstand in den Situationen ging ich über in die Akzeptanz!
Nicht nur vom Verstand her, auch vom Herzen her, was für mich am heftigsten war. Ich leugnete meine Gefühle nicht, egal ob Wut, Trauer, Abscheu usw.

Ich bin von: „Ich armer Tropf“ in die Eigenverantwortung gegangen. Hielt mir meine Handlungen (auch die unterlassenen) vor Augen, die zu dem ganzen Kack geführt haben. Ich habe nun mal auch die Verantwortung für das was ich nicht tu, nicht entscheide und keine Grenze aufzeige.

Das Bewusstsein meiner Selbstwirksamkeit tauchte wieder auf. Ich habe eine Einwirkung auf mein Leben. Wenn ich mir den Kack produziert habe, dann geht es auch in die andere Richtung. Also, auch wenn es erst mal schwer viel „positiv“ zu denken…es geht!

Ich erinnerte mich an andere schwere Zeiten in meinem Leben und da kam auch immer wieder eine leichtere und fröhlichere Zeit, nachdem ich die Täler durchgegangen bin. Schritt für Schritt…doch es geht weiter und nach vorne. OPTIMISUS „smile“-Emoticon „smile“-Emoticon „smile“-Emoticon

Sorgfältig achtete ich auf meine Einstellung, meine Schritte und Entscheidungen die gefragt waren damit sie immer Lösungsorientiert ausgerichtet waren. Das Geisitige hat hier immer ein schönes Bild: „Stell dir vor, du verstreust mit jedem Schritt Samen auf deinem umgepflügten Feld, sie werden aufgehen und neu blühen!“

Am wichtigsten war das hissen der Fahne: „Ich brauche Hilfe!“ Puh, es war wohl die schwerste Selbstüberwindung und mein intensivster Lernprozess…Lustig, denn es war gar nicht mehr so dramatisch, nach überwundenem Würgereiz, diese Worte auszusprechen.

Mein Sahnehäubchen war dann noch den Sinn in all dem drunter und drüber zu erkennen.
Das größte Desaster liegt hinter mir, und heute bin ich wieder einen Schritt weiter auf meine neue Ordnung, die durch das ganze entstanden ist, zugegangen. Mein Blick richtet sich einfach auf diese Ordnung und so ist alles was jetzt noch ist eine feinjustierung um meinen Weg zu verfestigen.

Auch, wenn wir es im Moment der tiefsten Krise nicht erkennen können, was das ganze soll und welche Bedeutung es hat. Nicht selten zeigt uns eine solche Talsohle was und wer uns wirklich wichtig ist.
Jeder von uns kann seine Widerstandskraft erkennen, in sich finden und durch ein bestimmtes Verhalten verbessern. Das bedeutet nicht, sich „abzuhärten“ und unempfindlich gegenüber seinen eigenen Emotionen oder dem Außen zu werden. Sondern es geht darum, einen besseren Umgang mit seelischen Schmerzen zu erlernen, damit man über kurz oder lang auch gestärkt aus einer schweren Lebensprüfung hervorgehen kann.

Claudia Schwab
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